Tilman Brucker: Geschichte eines kleinen Universums
Acryl, Collage, Bleistift auf Hartfaser, 100 x 100

Preis auf Anfrage

Das Vakuum ist im Rahmen der Quantentheorie nicht völlig leer, sondern es wird als ein Ozean von ständig entstehenden und wieder vergehenden Teilchen gesehen, die nur für eine winzige Zeitspanne existieren. Wenn die Energie dieser Teilchen klein genug ist, sodass die Bedingung gilt, geht quantentheoretisch alles mit rechten Dingen zu. Die Bedingung ist abgeleitet aus der berühmten Unschärferelation von Heisenberg, und so ist es angemessen, sie in Sütterlin-Schrift wiederzugeben. Man kann es unternehmen, das ganze Universum als ein derartiges Quantenphänomen zu beschreiben. Einer der bekanntesten Versuche ist die Wellenfunktion des Universums von Hartle und Hawking, die oben in dem blauen Bild angedeutet ist. Damit wird das alte philosophisch-theologische Problem, ob und wie es möglich sei, dass das Universum aus NICHTS entsteht, also die creatio ex nihilo in eine wissenschaftliche Hypothese verwandelt. In dem primordialen Ozean aus entstehenden und vergehenden Teilchen entstehen mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten ganze Universen, von denen die meisten allerdings höchst kurzlebig sein werden. Sie beginnen mit einer durch eine Doppellinie symbolisierten Singularität um alsbald wieder zu vergehen.