Tilman Brucker: Nicaenum
Acryl auf Rohleinen, 80 x 80

Preis auf Anfrage

Die erste ökumenische Synode fand im Jahr 325 in Nicaea in Kleinasien statt. Auf ihr wurde ein Glaubensbekenntnis, das Nicaenum angenommen.

Credo...
in unum Dominum Iesum Christum,
Deum de Deo,
lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum, non factum,
consubstantialem Patri

Dabei handelte es sich in erster Linie um eine Kampfansage an alle Versuche, die Glaubensinhalte so zu interpretieren, dass sie in irgendeiner Form rational verständlich wurden. Auf dem Konzil ging es vor allem um die Arianer. Sie hielten Jesus nicht für gottgleich, sondern für ein Geschöpf Gottes. Damit wurde an die Stelle der geheimnisvollen Dreieinigkeit eine begreifbare Hierarchie gesetzt. Das hätte den Glauben für philosophische Analysen geöffnet und die geistlichen Autoritäten geschwächt. Die Arianer wurden verdammt.

Eine Kirchengeschichte von 1919 resümiert: Der Beschluß von Nicäa bedeutete die Rettung der Theologie vor dem Zerfließen in philosophische Spekulation. Gleichzeitig mit dem Beschluss wurde das Christentum zur Staatsreligion durch Kaiser Konstantin, der das Konzil persönlich leitete. Und so steht das Nicaenum auch am Anfang der sofort einsetzenden blutigen Verfolgung aller Abweichler und Ketzer. Es ist noch heute für alle Konfessionen verbindlich.